Erklärung Herzschrittmacher

Ein Herzschrittmacher (Pacemaker) ist ein elektronisches Gerät (Titan), das den Herzmuskel durch elektrische Stimulation zur Kontraktion anregt. Ein Schrittmacher wird implantiert, wenn der Sinusknoten oder der AV-Knoten des Herzens die natürliche Erregungsbildung nicht mehr durchführen und Patienten somit einen zu langsamen Herzschlag (Bradykardie) haben.

Funktion:

Bei einem langsamen Herzschlag wird das Herz über Elektroden elektrisch stimuliert, um einen kranken Sinus- oder AV-Knoten zu ersetzen. Die Elektroden werden mit dem eigentlichen Herzschrittmacher verbunden, der unter der Haut/dem Brustmuskel implantiert wird. Der Pacemaker besteht aus Batterie und Elektronik, wenn der Batteriestand zu niedrig wird, muss der Generator (die Elektroden nicht!) gewechselt werden. Die Lebensdauer der Batterie liegt bei ungefähr 10 Jahren, je nach Modell und den individuellen Einstellungen. Die Herzschrittmacher müssen regelmässig kontrolliert werden (im Normalfall jährlich). Jeder Schrittmacher kann individuell programmiert werden. Herzschrittmacher können Herzrhythmusstörungen aufzeichnen, die Schlagfolge an die Körperaktivität des Patienten anpassen (frequenzadaptierter Schrittmacher) und bei Vorhofrhythmusstörungen (z. B. Vorhofflimmern) helfen, indem sie rechtzeitig stimulieren.

Funktionsweise:

Die Elektroden des Herzschrittmachers dienen sowohl der Wahrnehmung der Herzfunktion als auch der Stimulation. Sie nehmen das EKG auf, dieses wird dann ausgewertet. Je nach Zweck und Aufbau werden verschieden Signale aus dem EKG als Trigger verwendet. Oft wird der QRS-Komplex als Trigger genutzt, um den Herzschlag zu erkennen. Wenn innerhalb einer bestimmten Zeit kein Herzschlag wahrgenommen wird, erfolgt eine Stimulation durch einen elektrischen Impuls.

Implantation intrakardialer PM:

Der Herzschrittmacher wird meist oberhalb der rechten oder linken Brust unterhalb des Schlüsselbeins implantiert. Dabei erfolgt die Implantation entweder subkutan oder submuskulär unter den Brustmuskel, insbesondere bei schlanken Patienten. Die Elektroden werden transvenös entweder zum rechten Vorhof oder zum rechten Ventrikel geführt.